Wissenschaftlicher Vergleich von Kreatin und SARMs: Molekülstrukturen und Wirkprofile
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Kreatin und SARMs: Kombination, Vergleich und sichere Alternativen

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16 Min. Lesezeit
Kann man Kreatin mit SARMs kombinieren? Was ist effektiver? Alle wissenschaftlichen Fakten zu Kreatin als legale Alternative zu SARMs und zur Kombination beider Substanzen.

Hinweis: Dieser Artikel dient ausschließlich der Information und stellt keine medizinische oder rechtliche Beratung dar. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen immer einen Arzt.

Kreatin und SARMs: Die wichtigste Frage zuerst

Wer sich mit Muskelaufbau und Leistungssteigerung beschäftigt, stößt unweigerlich auf zwei Substanzen: Kreatin und SARMs (Selective Androgen Receptor Modulators). Beide versprechen bessere Trainingsergebnisse, doch die Unterschiede könnten kaum größer sein.

Kreatin ist das am besten erforschte legale Nahrungsergänzungsmittel mit über 1000 wissenschaftlichen Studien über 30 Jahre hinweg. Es ist sicher, legal und nachweislich wirksam.

SARMs sind nicht zugelassene pharmakologische Substanzen ohne Langzeitstudien, mit erheblichen Nebenwirkungen und rechtlich problematischem Status.

Dieser Artikel beantwortet die wichtigsten Fragen:

  • Kann man Kreatin mit SARMs kombinieren?
  • Was ist effektiver für den Muskelaufbau?
  • Ist Kreatin eine echte Alternative zu SARMs?
  • Sollte man nach SARMs auf Kreatin umsteigen?

Wissenschaftlich fundiert, objektiv und praxisnah.

Was ist Kreatin? Die wissenschaftliche Grundlage

Die Biochemie von Kreatin

Kreatin (chemisch: Methylguanidinoessigsäure) ist eine natürlich im Körper vorkommende Verbindung, die aus den Aminosäuren Glycin, Arginin und Methionin synthetisiert wird. Etwa 95% des körpereigenen Kreatins ist in der Skelettmuskulatur gespeichert.

Natürliche Kreatinquellen:

  • Körpereigene Produktion: ca. 1-2 g täglich (Leber, Niere, Bauchspeicheldrüse)
  • Ernährung: Fleisch und Fisch (ca. 2-5 g pro kg)
  • Supplementierung: Kreatin-Monohydrat (3-5 g täglich)

Wie wirkt Kreatin im Körper?

Kreatin spielt eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel der Muskelzellen:

  1. ATP-Regeneration: Kreatin wird als Kreatinphosphat gespeichert und gibt seine Phosphatgruppe ab, um verbrauchtes ATP (Adenosintriphosphat) schnell zu regenerieren
  2. Mehr verfügbare Energie: Besonders bei kurzen, hochintensiven Belastungen (1-10 Sekunden) wie Krafttraining
  3. Verbesserte Trainingsleistung: Mehr Kraft, mehr Wiederholungen, bessere Erholung zwischen Sätzen
  4. Zellvolumen: Kreatin zieht Wasser in die Muskelzellen (Volumisierung), was anabole Signale verstärkt

Wichtig: Kreatin wirkt nicht hormonell. Es beeinflusst weder Testosteron noch andere Hormone. Die Wirkung erfolgt rein über Energiebereitstellung und Zellhydratation.

Die wissenschaftliche Evidenz für Kreatin

Kreatin ist das am besten erforschte Sport-Supplement überhaupt:

Meta-Analysen zeigen:

  • +5-15% Kraftsteigerung bei Krafttraining
  • +5-10% mehr Wiederholungen bei intensiven Sätzen
  • +1-3 kg Muskelmasse nach 4-12 Wochen (Kombination aus Wasser und Muskelprotein)
  • Verbesserte Erholung zwischen Sätzen und Trainingseinheiten

Langzeitstudien (über 5 Jahre):

  • Keine negativen gesundheitlichen Auswirkungen
  • Keine Nierenschäden bei gesunden Personen
  • Keine hormonellen Störungen
  • Völlig sicher bei empfohlener Dosierung

Studie-Highlights:

  • Kreider et al. (2017): Meta-Analyse von über 500 Studien bestätigt Sicherheit und Wirksamkeit
  • Buford et al. (2007): Kreatin verbessert Muskelaufbau bei älteren Menschen
  • Branch (2003): Kreatin hat keine negativen Auswirkungen auf Nierenfunktion

SARMs im Vergleich: Was sind die Unterschiede?

Die Wirkungsweise von SARMs

Während Kreatin den Energiestoffwechsel optimiert, greifen SARMs direkt in die hormonelle Regulation ein:

SARMs binden an Androgenrezeptoren:

  • Primär in Muskel- und Knochengewebe (selektiv, aber nicht ausschließlich)
  • Stimulieren Proteinbiosynthese (Muskelaufbau)
  • Unterdrücken körpereigene Testosteronproduktion

Fundamentaler Unterschied:

  • Kreatin: Unterstützt natürliche Prozesse ohne hormonelle Störung
  • SARMs: Greifen massiv in Hormonhaushalt ein

Wirkungsvergleich: Kreatin vs. SARMs

ParameterKreatin-MonohydratSARMs (z.B. Ostarine)
Muskelzuwachs (12 Wochen)+1-3 kg (nachhaltig)+1-3 kg (50-80% temporär)
Kraftsteigerung+5-15%Variabel, oft ähnlich
WirkungsmechanismusEnergiestoffwechselHormonelle Stimulation
Testosteronunterdrückung✓ Keine✗ 23-80% (dosisabhängig)
Lebertoxizität✓ Keine✗ Dosisabhängig möglich
Kardiovaskuläre Risiken✓ Keine (eher positiv)✗ Verschlechtertes Lipidprofil
Nachhaltigkeit✓ Dauerhaft bei Training✗ Verlust nach Absetzen
Studien/Evidenz✓✓✓ Über 1000 Studien✗ Begrenzt, keine Langzeitstudien
Rechtliche Lage✓ Legal weltweit✗ Nicht zugelassen, Doping
Kosten✓ 10-20€/Monat✗✗ 50-150€/Zyklus + PCT
Sicherheit✓✓✓ Exzellent belegt✗ Unbekannte Langzeitrisiken

Fazit: Kreatin bietet vergleichbare kurzfristige Ergebnisse bei dramatisch besserem Sicherheitsprofil und Nachhaltigkeit.

Kann man Kreatin mit SARMs kombinieren?

Eine häufige Frage in Fitness-Foren: “Sollte ich während eines SARM-Zyklus Kreatin nehmen?”

Die technische Antwort: Ja, aber…

Mechanistisch gesehen gibt es keine direkten Wechselwirkungen zwischen Kreatin und SARMs:

  • Kreatin wirkt über ATP-Regeneration
  • SARMs wirken über Androgenrezeptoren
  • Verschiedene Wirkmechanismen = keine direkte Interaktion

Jedoch gibt es mehrere wichtige Überlegungen:

1. Additive Leberbelastung

Während Kreatin die Leber minimal belastet, sind SARMs hepatotoxisch:

  • Kreatin: Erhöht Kreatinin-Werte (Abbauprodukt, nicht problematisch)
  • SARMs: Können Leberenzyme erhöhen (ALT, AST) und in Einzelfällen schwere Leberschäden verursachen

Kombination bedeutet:

  • Die Leber muss beide Substanzen verstoffwechseln
  • Bei ohnehin belasteter Leber durch SARMs könnte dies problematisch sein
  • Allerdings ist Kreatin in dieser Hinsicht das geringste Problem

2. Masking-Effekt auf Muskelergebnisse

Beide Substanzen erhöhen das Zellvolumen, jedoch unterschiedlich:

Kreatin:

  • Zieht Wasser in die Muskelzellen (intrazelluläre Hydratation)
  • +1-2 kg Wassergewicht, verteilt über Muskulatur

SARMs (besonders Ligandrol):

  • Wasserretention oft subkutan (unter der Haut)
  • +1-3 kg Wassergewicht

Problem: Schwer zu beurteilen, welche Substanz welchen Effekt hat. Muskelzuwächse durch SARMs werden überschätzt, da Kreatin ebenfalls Wasser einlagert.

3. Ethische und rechtliche Überlegung

Wenn Sie SARMs verwenden (was wir aus gesundheitlichen und rechtlichen Gründen nicht empfehlen), macht die Kombination mit Kreatin wenig Sinn:

  • Kreatin allein würde sichere Ergebnisse bringen
  • Die Kombination erhöht Risiken, ohne signifikanten Mehrwert
  • Rechtlich machen Sie sich durch SARMs angreifbar (Kreatin ist legal)

Unsere Empfehlung:

Wenn Sie überlegen, Kreatin mit SARMs zu kombinieren, stellen Sie sich die Frage: Warum nicht einfach nur Kreatin verwenden?

Die wissenschaftlichen Daten zeigen, dass Kreatin in Kombination mit richtigem Training vergleichbare Ergebnisse liefert – ohne die massiven Risiken von SARMs.

Kreatin nach SARMs: Post-Cycle-Strategie

Viele Anwender fragen: “Sollte ich nach einem SARM-Zyklus Kreatin nehmen?”

Die Situation nach SARMs-Anwendung

Nach dem Absetzen von SARMs befindet sich der Körper in einem katabolen (muskelabbauenden) Zustand:

Physiologische Herausforderungen:

  1. Unterdrücktes Testosteron: 23-80% unter Normalwert (je nach SARM)
  2. Erhöhtes Cortisol: Stress durch hormonelle Störung
  3. Muskelverlust: 50-80% der SARMs-Zuwächse gehen verloren
  4. Kraftverlust: Deutlicher Leistungsabfall
  5. Psychische Belastung: Depression, Motivationsverlust

Kann Kreatin helfen?

Ja, aber mit realistischen Erwartungen:

Was Kreatin leisten kann:Energiebereitstellung aufrechterhalten für effektives Training ✓ Krafterhalt durch bessere ATP-Regeneration ✓ Muskelvolumen durch Zellhydratation (hilft optisch) ✓ Anabole Signale durch Zellschwellung ✓ Keine hormonelle Belastung – gibt dem Körper Zeit zur Erholung

Was Kreatin NICHT kann: ✗ Testosteronproduktion wiederherstellen (das braucht Zeit oder PCT) ✗ Den Muskelverlust vollständig verhindern ✗ Hormonelle Störungen reparieren

Optimale Post-SARM-Strategie mit Kreatin

Phase 1: Post Cycle Therapy (PCT) – Wochen 1-4

Wenn Sie eine PCT durchführen (z.B. mit Tamoxifen oder Clomifen):

  • Kreatin: 5g täglich
  • Ziel: Trainingsleistung aufrechterhalten, während Hormone sich erholen
  • Wichtig: Kreatin beeinflusst die PCT nicht negativ

Phase 2: Normalisierung – Wochen 5-12

  • Kreatin: 3-5g täglich (Erhaltungsdosis)
  • Training: Progressives Krafttraining beibehalten
  • Ernährung: Kalorienüberschuss + hohes Protein (1,8-2,2g/kg)
  • Ziel: Natürliche Hormonproduktion stabilisieren, Muskelverlust minimieren

Phase 3: Langfristig natürlich

  • Kreatin: Dauerhaft 3-5g täglich
  • Training & Ernährung: Optimiert beibehalten
  • Ergebnis: Nachhaltige, natürliche Ergebnisse ohne weitere Substanzen

Wichtig: Kreatin ist ein Baustein, aber keine Lösung für die hormonellen Schäden durch SARMs. Eine ärztliche Betreuung mit Blutwertkontrolle ist nach SARMs-Anwendung dringend empfohlen.

Kreatin als Alternative zu SARMs: Die bessere Wahl

Warum Kreatin die überlegene Langzeitstrategie ist

Wenn man die Gesamtbilanz betrachtet – Wirkung, Sicherheit, Nachhaltigkeit, Kosten – ist Kreatin die klar überlegene Wahl:

1. Vergleichbare kurzfristige Ergebnisse

Kreatin (12 Wochen):

  • +1-3 kg Muskelmasse
  • +5-15% Kraft
  • Verbessertes Trainingsvolumen

SARMs (12 Wochen, z.B. Ostarine 20mg):

  • +1-3 kg (größtenteils Wasser)
  • Variable Kraftsteigerung
  • Nach Absetzen: -50-80% Verlust

Fazit: Die Ergebnisse sind kurzfristig ähnlich, aber Kreatin ist nachhaltig.

2. Dramatisch besseres Sicherheitsprofil

Kreatin:

  • Keine Hormonstörungen
  • Keine Organtoxizität
  • Keine kardiovaskulären Risiken
  • Über 30 Jahre Sicherheitsdaten

SARMs:

  • Testosteronunterdrückung (23-80%)
  • Lebertoxizität (Fallberichte schwerer Schäden)
  • Verschlechtertes Lipidprofil
  • Unbekannte Langzeitrisiken

3. Rechtliche Sicherheit

Kreatin:

  • Legal in allen Ländern
  • WADA-konform (kein Doping)
  • Kein Risiko für Sportler

SARMs:

  • Nicht zugelassen
  • WADA-Verbotsliste (mehrjährige Sperren)
  • Rechtlich problematisch

4. Kosten-Nutzen-Verhältnis

Kreatin:

  • 10-20€ pro Monat
  • Dauerhaft nutzbar
  • Keine Zusatzkosten (keine PCT, keine Blutuntersuchungen)

SARMs:

  • 50-150€ pro Zyklus (8-12 Wochen)
  • PCT-Medikamente: 30-80€
  • Blutuntersuchungen: 50-200€ pro Test
  • Nicht dauerhaft nutzbar (Zyklen erforderlich)

Der optimale natürliche Muskelaufbau-Stack

Statt SARMs zu verwenden, ist ein evidenzbasierter natürlicher Ansatz langfristig erfolgreicher:

Basis: Training & Ernährung

  • Progressives Krafttraining (3-5x/Woche)
  • Kalorienüberschuss +300-500 kcal
  • Protein 1,8-2,2g pro kg Körpergewicht
  • Ausreichend Schlaf (7-9 Stunden)

Evidenzbasierte Supplements:

1. Kreatin-Monohydrat (Priorität 1)

  • Dosierung: 3-5g täglich
  • Wirkung: +5-15% Kraft, +1-3 kg Muskelmasse
  • Evidenz: ✓✓✓ Exzellent

2. Protein-Pulver (bei Bedarf)

  • Nur wenn Proteinbedarf über Ernährung schwer zu decken
  • Whey, Casein oder pflanzlich
  • Keine magische Wirkung, nur Convenience

3. Koffein (vor dem Training)

  • 3-6 mg pro kg Körpergewicht
  • Verbesserte Trainingsleistung und Fokus
  • Gewöhnungseffekt beachten

4. Beta-Alanin (optional)

  • 4-6g täglich
  • Verbesserte Ausdauer bei 6-15 Wiederholungen
  • Wirkung nach 2-4 Wochen

5. Citrullin-Malat (optional)

  • 6-8g vor dem Training
  • Besserer Pump und Durchblutung
  • Leichte Leistungssteigerung

Ergebnis: 5-12 kg Muskelmasse im ersten Jahr – nachhaltig, legal, gesund.

Die wichtigsten Unterschiede auf einen Blick

Kreatin: Das sichere, legale Kraftpaket

✓ Vorteile:

  • Wissenschaftlich bewiesen wirksam (+5-15% Kraft, +1-3 kg Muskelmasse)
  • Völlig sicher (über 1000 Studien, 30 Jahre Erfahrung)
  • Legal und WADA-konform
  • Keine hormonellen Nebenwirkungen
  • Kostengünstig (10-20€/Monat)
  • Nachhaltige Ergebnisse
  • Kombinierbar mit jedem Training

✗ Nachteile:

  • Wirkung moderater als pharmakologische Substanzen (aber nachhaltiger)
  • Erfordert konsequentes Training für optimale Ergebnisse
  • Keine “magische” Sofortwirkung

Für wen geeignet:

  • Jeden, der legal und sicher Kraft und Muskeln aufbauen möchte
  • Anfänger bis Profisportler
  • Langfristig orientierte Athleten

SARMs: Riskante Abkürzung mit Nebenwirkungen

✓ Vorteile:

  • Potenziell stärkere kurzfristige Effekte (1-3 kg in 8-12 Wochen)
  • Geringere Nebenwirkungen als anabole Steroide (relativ)

✗ Nachteile:

  • Testosteronunterdrückung (23-80%)
  • Lebertoxizität und kardiovaskuläre Risiken
  • 50-80% Verlust nach Absetzen
  • Nicht zugelassen, keine Langzeitstudien
  • Rechtlich problematisch, Doping
  • Hohe Kosten (inkl. PCT, Bluttests)
  • Qualitätsprobleme (über 50% Produkte falsch deklariert)

Für wen geeignet:

  • Für niemanden empfohlen aus gesundheitlichen und rechtlichen Gründen

Häufige Mythen und Missverständnisse

Mythos 1: “Kreatin ist nur Wasser”

Realität: Ja, Kreatin zieht Wasser in die Muskelzellen (+1-2 kg), aber:

  • Diese Zellhydratation ist anaboler Stimulus (fördert Proteinbiosynthese)
  • Studien zeigen echten Muskelproteinzuwachs nach 8-12 Wochen
  • Die Kraftsteigerung (+5-15%) ist real und messbar
  • Wasser in der Muskelzelle ist nicht negativ, sondern funktional

Mythos 2: “SARMs sind viel stärker als Kreatin”

Realität: Kurzfristig mögen SARMs stärkere Effekte haben, aber:

  • Viele SARMs-Zuwächse sind ebenfalls Wasser (besonders Ligandrol)
  • 50-80% gehen nach Absetzen verloren
  • Langfristig (über 1 Jahr) ist Kreatin + Training effektiver
  • Die “Stärke” von SARMs geht mit massiven Nebenwirkungen einher

Mythos 3: “Man braucht Kreatin nicht, wenn man genug Fleisch isst”

Realität:

  • Um 5g Kreatin aus der Nahrung zu bekommen, müsste man 1-2 kg Fleisch täglich essen
  • Beim Kochen wird Kreatin teilweise zerstört
  • Supplementierung ist praktikabler und günstiger
  • Vegetarier/Veganer haben besonders niedrige Kreatinspeicher und profitieren noch mehr

Mythos 4: “Kreatin schädigt die Nieren”

Realität:

  • Über 1000 Studien zeigen: Kreatin ist nierensicher bei gesunden Personen
  • Kreatinin-Anstieg (Abbauprodukt) ist normal und nicht problematisch
  • Selbst Langzeitanwendung (über 5 Jahre) zeigte keine Nierenschäden
  • Bei vorbestehenden Nierenerkrankungen ist ärztliche Rücksprache sinnvoll

Mythos 5: “Nach SARMs braucht man keine Supplements mehr”

Realität:

  • Nach SARMs ist der Körper in einem katabolen Zustand
  • Kreatin kann helfen, Muskelabbau zu minimieren
  • Kreatin ersetzt keine PCT, unterstützt aber das Training
  • Die beste Strategie ist, von Anfang an auf SARMs zu verzichten

Praktische Empfehlungen: Was sollten Sie tun?

Szenario 1: Sie überlegen, SARMs zu verwenden

Unsere klare Empfehlung: Tun Sie es nicht.

Stattdessen:

  1. Starten Sie mit Kreatin (3-5g täglich)
  2. Optimieren Sie Training (progressives Krafttraining, 3-5x/Woche)
  3. Optimieren Sie Ernährung (Kalorienüberschuss, 1,8-2,2g Protein/kg)
  4. Geben Sie sich 6-12 Monate Zeit

Ergebnis: 5-12 kg Muskelmasse im ersten Jahr – nachhaltig, sicher, legal.

Szenario 2: Sie verwenden bereits SARMs

Wichtig: Brechen Sie den Zyklus ab und suchen Sie ärztliche Beratung (besonders bei Nebenwirkungen).

Übergangsphase:

  1. Beenden Sie SARMs-Anwendung
  2. Beginnen Sie PCT (wenn nötig, ärztliche Begleitung)
  3. Nehmen Sie Kreatin (5g täglich) zur Trainingsunterstützung
  4. Lassen Sie Blutwerte checken (Testosteron, Leber, Lipide)
  5. Wechseln Sie langfristig zum natürlichen Training

Szenario 3: Sie suchen nach natürlichen Alternativen

Der optimale Weg:

Ernährung:

  • Kalorienüberschuss +300-500 kcal
  • Protein 1,8-2,2g pro kg Körpergewicht
  • Ausreichend Kohlenhydrate für Training
  • Gesunde Fette für Hormonproduktion

Training:

  • Progressives Krafttraining
  • Fokus auf Grundübungen (Kniebeugen, Kreuzheben, Bankdrücken)
  • 3-5 Einheiten pro Woche
  • 10-20 Sätze pro Muskelgruppe pro Woche

Supplements:

  1. Kreatin-Monohydrat (3-5g täglich) – Priorität 1
  2. Protein-Pulver (bei Bedarf)
  3. Vitamin D (bei Mangel, 1000-4000 IE)
  4. Beta-Alanin (optional, 4-6g täglich)
  5. Koffein (vor dem Training, 3-6 mg/kg)

Ergebnis: Nachhaltiger, gesunder Muskelaufbau ohne Risiken.

Fazit: Die klare Antwort

Nach umfassender wissenschaftlicher Analyse lässt sich festhalten:

Kann man Kreatin mit SARMs kombinieren?

Technisch ja, aber es macht keinen Sinn. Die Kombination erhöht Risiken (Lebertoxizität) ohne signifikanten Mehrwert. Wenn Sie bereit sind, SARMs zu verwenden (was wir nicht empfehlen), wäre Kreatin ohnehin das geringste Problem.

Ist Kreatin eine Alternative zu SARMs?

Ja, und zwar eine deutlich bessere.

Kreatin bietet: ✓ Vergleichbare kurzfristige Ergebnisse (1-3 kg Muskelmasse, +5-15% Kraft) ✓ Nachhaltige Langzeitergebnisse ✓ Keine Nebenwirkungen ✓ Keine Hormonstörungen ✓ Legal und sicher ✓ Kostengünstig

SARMs bieten: ✗ Kurzfristig möglicherweise stärkere Effekte ✗ 50-80% Verlust nach Absetzen ✗ Massive Nebenwirkungen (Testosteronunterdrückung, Lebertoxizität) ✗ Rechtlich problematisch ✗ Unbekannte Langzeitrisiken

Die wichtigste Erkenntnis:

Sie brauchen keine SARMs, um beeindruckende Ergebnisse zu erzielen.

Mit Kreatin, optimiertem Training und richtiger Ernährung können Sie in den ersten 1-2 Jahren 5-15 kg Muskelmasse aufbauen – nachhaltig, gesund und ohne die massiven Risiken pharmakologischer Substanzen.

Die “Abkürzung” mit SARMs ist eine Illusion. Die kurzfristigen Vorteile werden durch massive Nachteile (Gesundheitsrisiken, Verlust nach Absetzen, rechtliche Probleme) zunichtegemacht.

Kreatin ist keine Abkürzung – es ist der wissenschaftlich bewährte, sichere und legale Weg zu besseren Trainingsergebnissen.


Rechtlicher und medizinischer Disclaimer: Dieser Artikel dient ausschließlich der wissenschaftlichen Aufklärung und dem Vergleich von Kreatin und SARMs auf Basis verfügbarer Studiendaten. Er stellt keine medizinische Beratung, Kaufempfehlung oder Anleitung zur Anwendung von SARMs dar. SARMs sind in Deutschland nicht zugelassen, der Verkauf zu Dopingzwecken ist illegal, und die Anwendung ist mit erheblichen gesundheitlichen und rechtlichen Risiken verbunden. Bei gesundheitlichen Fragen konsultieren Sie bitte einen qualifizierten Arzt.

Quellen und wissenschaftliche Literatur

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  2. Buford, T. W., et al. (2007). “International Society of Sports Nutrition position stand: creatine supplementation and exercise.” Journal of the International Society of Sports Nutrition, 4(1), 6.

  3. Branch, J. D. (2003). “Effect of creatine supplementation on body composition and performance: a meta-analysis.” International Journal of Sport Nutrition and Exercise Metabolism, 13(2), 198-226.

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