Molekülstruktur von S23 SARM mit wissenschaftlichen Informationen zur Wirkung
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S23 SARM: Wirkung, Dosierung und Nebenwirkungen des potentesten SARMs

SARMs Ratgeber
6 Min. Lesezeit
S23 gilt als eines der stärksten SARMs mit extremer anaboler Wirkung. Wissenschaftliche Analyse zu Wirkungsweise, Dosierungen, Nebenwirkungen und warum S23 besonders riskant ist.

Hinweis: Dieser Artikel dient ausschließlich der Information und stellt keine medizinische oder rechtliche Beratung dar. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen immer einen Arzt.

Was ist S23?

S23 ist ein nicht-steroidaler selektiver Androgenrezeptor-Modulator (SARM), der als eines der potentesten und gleichzeitig riskantesten SARMs auf dem Markt gilt. Ursprünglich vom Pharmaunternehmen GTx Inc. entwickelt, wurde S23 als potenzielle männliche Verhütungsmethode (Kontrazeptivum) erforscht – ein deutliches Zeichen für seine extrem starke Wirkung auf den Hormonhaushalt.

Entwicklungsgeschichte und medizinischer Hintergrund

S23 wurde in den frühen 2000er Jahren als Teil der Forschung zu hormonellen Kontrazeptiva für Männer entwickelt. Die Idee war, eine Substanz zu schaffen, die reversibel die Spermienproduktion unterdrückt, ohne dabei die gravierenden Nebenwirkungen klassischer Hormone zu verursachen.

Besonderheit: Anders als andere SARMs, die primär für den medizinischen Einsatz bei Muskelschwund entwickelt wurden, zielte S23 von Anfang an auf die Unterdrückung der Fortpflanzungsfähigkeit ab. Dies erklärt die extreme hormonelle Wirkung der Substanz.

Trotz vielversprechender präklinischer Daten wurde S23 nie zur klinischen Anwendung zugelassen. Die Substanz fand jedoch schnell ihren Weg in die Bodybuilding-Szene, wo sie aufgrund ihrer extremen anabolen Potenz geschätzt wird.

Wirkungsweise von S23

S23 bindet mit hoher Affinität an Androgenrezeptoren, insbesondere in Muskel- und Knochengewebe. Die Bindungsstärke ist deutlich höher als bei milderen SARMs wie Ostarine.

Molekulare Mechanismen

Nach oraler Einnahme gelangt S23 in den Blutkreislauf und bindet an Androgenrezeptoren. Diese Bindung aktiviert zelluläre Signalwege, die zu folgenden Effekten führen:

Im Muskelgewebe:

  • Massive Steigerung der Proteinsynthese
  • Reduzierter Proteinabbau
  • Aktivierung von Satellitenzellen für Muskelwachstum
  • Erhöhte Stickstoffretention

Im hormonellen System:

  • Nahezu vollständige Unterdrückung der LH-Produktion (Luteinisierendes Hormon)
  • Drastische Reduktion von FSH (Follikelstimulierendes Hormon)
  • Minimale bis keine Testosteronproduktion
  • Reversible Infertilität (Unfruchtbarkeit)

Im Knochen- und Fettgewebe:

  • Erhöhte Knochendichte
  • Reduzierte Fettmasse
  • Verbesserung der Körperkomposition

Besonderheiten im Vergleich zu anderen SARMs

Was S23 von anderen SARMs unterscheidet:

  1. Höchste anabole Potenz unter den verbreiteten SARMs
  2. Stärkste Testosteronsuppression (nahezu 100%)
  3. Kontrazeptive Wirkung durch Unterdrückung der Spermienproduktion
  4. Keine Aromatisierung zu Östrogen
  5. Potenzielle Prostataverkleinerung in Tierstudien beobachtet

Wissenschaftliche Studienlage zu S23

Die wissenschaftliche Literatur zu S23 ist begrenzt und basiert größtenteils auf präklinischen Studien an Ratten.

Tierstudien zu S23

Eine häufig zitierte Studie aus dem Jahr 2013 untersuchte S23 bei kastrierten Ratten:

Ergebnisse:

  • Signifikante Zunahme der Muskelmasse
  • Reduktion der Fettmasse
  • Erhöhte Knochendichte
  • Bei intakten männlichen Ratten: vollständige Unterdrückung der Spermatogenese

Kontrazeptive Effekte:

  • Dosisabhängige Reduktion der Spermienanzahl
  • Bei Kombination mit Östrogen: 100% Verhütungsrate
  • Reversibilität nach Absetzen (bei Ratten)

Fehlende Humanstudien

Kritisch: Es existieren keine publizierten klinischen Studien zu S23 am Menschen. Alle Informationen über Effekte beim Menschen basieren auf:

  • Extrapolation aus Tierstudien
  • Anwenderberichten aus Fitness-Foren
  • Einzelfallberichten von Ärzten

Dies macht S23 zu einer der am wenigsten erforschten Substanzen, die dennoch weit verbreitet verwendet wird.

Dosierung und Anwendungsmuster

Wichtiger Disclaimer: Die folgenden Informationen dienen ausschließlich der wissenschaftlichen Aufklärung. Sie stellen keine Anwendungsempfehlung dar. Die Verwendung von S23 ist mit extremen Gesundheitsrisiken verbunden.

Typische Dosierungen in Anwenderkreisen

Aufgrund fehlender klinischer Daten orientieren sich Anwender an Tierstudien und Erfahrungsberichten:

Niedrige Dosis:

  • 10 mg täglich über 6-8 Wochen
  • Bereits hier massive Testosteronsuppression

Mittlere Dosis:

  • 15-20 mg täglich
  • Häufigste berichtete Dosierung

Hohe Dosis:

  • 25-30 mg täglich
  • Extrem hohes Nebenwirkungsrisiko

Halbwertszeit und Einnahmefrequenz

S23 hat eine kurze Halbwertszeit von etwa 12 Stunden. Anwender teilen die Tagesdosis daher häufig auf zwei Einnahmen (morgens und abends), um stabile Blutspiegel zu erreichen.

Zykluslänge

Typische Zyklen dauern 6-8 Wochen. Längere Zyklen erhöhen das Risiko dauerhafter hormoneller Schäden drastisch.

Wichtig: Aufgrund der extremen Testosteronsuppression sollte S23 niemals ohne anschließende intensive Post Cycle Therapy abgesetzt werden.

Potenzielle Effekte von S23

Die berichteten Effekte basieren auf Anwenderberichten und Tierstudien. Individuelle Ergebnisse variieren stark.

Muskelaufbau und Kraftsteigerung

Anwender berichten von:

  • Extremer Muskelaufbau: 3-6 kg Muskelmasse in 6-8 Wochen
  • Dramatische Kraftsteigerungen: Deutliche Verbesserung bei allen Grundübungen
  • Muskelhärte und Dichte: Besonders ausgeprägte Definition
  • Vaskuläre Erscheinung: Erhöhte Sichtbarkeit der Venen

Realistische Einordnung: Diese Effekte sind temporär und gehen nach Absetzen größtenteils verloren, da die hormonelle Unterstützung wegfällt.

Fettreduktion und Körperkomposition

S23 zeigt ausgeprägte Effekte auf die Körperfettreduktion:

  • Signifikante Reduktion des Körperfettanteils
  • Erhalt von Muskelmasse während Diäten
  • Verbessertes Muskel-Fett-Verhältnis

Leistungssteigerung

Anwender berichten von:

  • Erhöhter Ausdauer im Training
  • Schnellerer Regeneration
  • Gesteigerter Trainingsintensität
  • Verbesserter Motivation und Fokus

Nebenwirkungen und Gesundheitsrisiken

Die Nebenwirkungen von S23 sind aufgrund seiner extremen Potenz besonders ausgeprägt und gefährlich.

Hormonelle Nebenwirkungen (extrem ausgeprägt)

Vollständige Testosteronsuppression:

S23 unterdrückt die körpereigene Testosteronproduktion nahezu vollständig – selbst bei niedrigen Dosierungen.

Folgen:

  • Praktisch keine messbare Testosteronproduktion während des Zyklus
  • Vollständige Abhängigkeit von exogenen Hormonen
  • Libidoverlust und erektile Dysfunktion
  • Extreme Müdigkeit und Antriebslosigkeit
  • Depressive Verstimmungen
  • Gynäkomastie möglich (durch hormonelles Ungleichgewicht)

Kritisch: Im Gegensatz zu milderen SARMs erholt sich die Testosteronproduktion nach S23-Zyklen oft nur verzögert oder unvollständig.

Reproduktive Effekte

Temporäre Infertilität:

  • Massive Reduktion der Spermienzahl
  • Reduzierte Spermienmotilität
  • Mögliche Beeinträchtigung der Spermienqualität

Reversibilität fraglich: Während Tierstudien eine vollständige Reversibilität zeigten, gibt es bei Menschen Berichte von anhaltenden Fertilitätsproblemen.

Kardiovaskuläre Risiken

  • Negative Veränderung des Lipidprofils (HDL-Senkung, LDL-Erhöhung)
  • Erhöhter Blutdruck
  • Potenzielle Herzbelastung
  • Erhöhtes Thromboserisiko

Lebertoxizität

Obwohl als nicht-methyliertes SARM theoretisch weniger lebertoxisch, gibt es Berichte von:

  • Erhöhten Leberwerten (ALT, AST)
  • Möglicher Leberschädigung bei längerer Anwendung
  • Interaktion mit anderen Substanzen erhöht Risiko

Weitere Nebenwirkungen

  • Starke Kopfschmerzen
  • Übelkeit und Verdauungsprobleme
  • Schlafstörungen
  • Aggression und Reizbarkeit
  • Akne und Hautprobleme
  • Haarausfall bei genetischer Prädisposition
  • Gelenkschmerzen

Unbekannte Langzeitrisiken

Da keine Langzeitstudien existieren:

  • Krebsrisiko ungeklärt
  • Dauerhafte Schädigung der Hormonachse möglich
  • Kardiovaskuläre Langzeiteffekte unbekannt
  • Neurologische Effekte nicht erforscht

Post Cycle Therapy nach S23

Eine intensive und professionell überwachte PCT ist nach S23 absolut unverzichtbar.

Warum PCT bei S23 kritischer ist

S23 unterdrückt die Testosteronproduktion vollständiger als jedes andere gängige SARM. Ohne PCT drohen:

  • Monate anhaltend niedriger Testosteronspiegel
  • Vollständiger Verlust der Muskelzuwächse
  • Schwere depressive Episoden
  • Langfristige oder permanente hormonelle Dysfunktion
  • Osteoporose durch anhaltend niedrige Androgene

Intensives PCT-Protokoll

Wichtig: Diese Informationen sind keine medizinische Empfehlung. PCT nach S23 sollte unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.

Typisches Protokoll:

Woche 1-2:

  • Tamoxifen (Nolvadex): 40 mg täglich
  • Clomifen (Clomid): 50 mg täglich

Woche 3-4:

  • Tamoxifen: 20 mg täglich
  • Clomifen: 25 mg täglich

Woche 5-6 (optional):

  • Tamoxifen: 10 mg täglich

Zusätzliche Unterstützung:

  • Zink, Magnesium, Vitamin D
  • Ashwagandha für Cortisolregulation
  • Omega-3-Fettsäuren

Blutkontrollen zwingend erforderlich

Vor, während und nach PCT sollten folgende Werte überprüft werden:

  • Gesamttestosteron
  • Freies Testosteron
  • LH (Luteinisierendes Hormon)
  • FSH (Follikelstimulierendes Hormon)
  • Östradiol
  • Leberwerte (ALT, AST, GGT)
  • Lipidprofil (HDL, LDL, Triglyceride)
  • Blutbild

Zeitpunkt: Vor Zyklus, am Ende des Zyklus, nach 4 Wochen PCT, nach 8 Wochen PCT

S23 im Vergleich zu anderen SARMs

ParameterS23RAD-140LigandrolOstarine
Anabole PotenzSehr hochHochMittel-HochMittel
TestosteronsuppressionNahezu 100%70-90%50-70%23-45%
NebenwirkungsrisikoExtrem hochHochMittelNiedrig-Mittel
PCT-NotwendigkeitZwingend intensivZwingendEmpfohlenOptional-Empfohlen
Eignung für AnfängerAbsolut nichtNeinBedingtJa
StudienlageNur TierstudienBegrenztBegrenztAm besten

Klarstellung: S23 ist das potenteste, aber auch das riskanteste SARM. Selbst RAD-140 (Testolone) erreicht nicht die Extremwerte von S23.

Rechtliche Situation

S23 ist in den meisten Ländern nicht zugelassen und bewegt sich in rechtlichen Grauzonen.

Deutschland

  • Fällt unter das Arzneimittelgesetz (AMG)
  • Verkauf zu Dopingzwecken illegal
  • Besitz für Eigengebrauch in Grauzone
  • WADA-Verbotsliste: Ja

International

  • USA: Nicht FDA-zugelassen, Verkauf als Supplement illegal
  • EU: Ähnliche Rechtslage wie Deutschland
  • Australien: Strenge Kontrollen, verschreibungspflichtig

Sichere Alternativen zu S23

Für nachhaltigen Muskelaufbau ohne extreme Gesundheitsrisiken:

Natürliche Methoden

Progressives Krafttraining:

  • Wissenschaftlich bewährte Trainingsmethoden
  • Langfristig nachhaltiger
  • Keine Gesundheitsrisiken

Optimierte Ernährung:

  • Ausreichend Protein (1,6-2,2 g pro kg Körpergewicht)
  • Kalorienüberschuss für Muskelaufbau
  • Mikronährstoffversorgung

Legale Supplements

  • Kreatin-Monohydrat (3-5 g täglich)
  • Whey-Protein
  • Beta-Alanin
  • Citrullin-Malat
  • Omega-3-Fettsäuren

Weitere Informationen zu sicheren Alternativen finden Sie in unserem Artikel über natürliche Testosteron-Optimierung.

Fazit: S23 – Extrem potent, extrem riskant

S23 ist zweifellos eines der potentesten SARMs mit massiven anabolen Effekten. Die wissenschaftliche und anekdotische Evidenz zeigt jedoch:

Extreme Risiken überwiegen bei weitem:

✗ Nahezu vollständige Testosteronsuppression ✗ Temporäre Infertilität ✗ Keine klinischen Studien am Menschen ✗ Potenzielle dauerhafte hormonelle Schäden ✗ Schwere kardiovaskuläre Risiken ✗ Rechtliche Probleme ✗ Keine Qualitätskontrolle bei Schwarzmarktprodukten

Die Risiken sind selbst im Vergleich zu anderen SARMs extrem hoch. Wer ernsthaften, nachhaltigen Muskelaufbau anstrebt, sollte auf bewährte, sichere Methoden setzen. Die kurzfristigen Effekte von S23 stehen in keinem Verhältnis zu den potenziell dauerhaften Gesundheitsschäden.

Bei gesundheitlichen Fragen oder dem Wunsch nach leistungssteigernden Maßnahmen sollte immer ein Arzt oder Endokrinologe konsultiert werden.

Weiterführende Informationen


Medizinischer Disclaimer: Dieser Artikel dient ausschließlich der wissenschaftlichen Aufklärung und stellt keine medizinische Beratung oder Anwendungsempfehlung dar. Bei gesundheitlichen Fragen konsultieren Sie bitte einen qualifizierten Arzt. Die Verwendung von nicht zugelassenen Substanzen wie S23 erfolgt auf eigene Gefahr und ist mit extremen gesundheitlichen und rechtlichen Risiken verbunden.

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