Natürliche Methoden zur Testosteron-Optimierung: Ernährung, Training und gesunder Lebensstil
Ratgeber

Testosteron natürlich steigern: Wissenschaftlich fundierte Alternativen zu SARMs

SARMs Ratgeber
20 Min. Lesezeit
Natürliche Testosteron-Optimierung statt SARMs: Wissenschaftlich belegte Methoden zur Steigerung des Testosteronspiegels durch Ernährung, Training, Schlaf und Lebensstil. Effektiv, sicher und ohne Nebenwirkungen.

Hinweis: Dieser Artikel dient ausschließlich der Information und stellt keine medizinische oder rechtliche Beratung dar. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen immer einen Arzt.

Testosteron natürlich steigern: Die intelligente Alternative zu SARMs

Viele Männer suchen nach Möglichkeiten, ihren Testosteronspiegel zu erhöhen – sei es für besseren Muskelaufbau, mehr Energie, gesteigerte Libido oder allgemeines Wohlbefinden. Dabei stoßen sie häufig auf SARMs (Selective Androgen Receptor Modulators) oder andere externe Substanzen.

Doch es gibt einen besseren Weg: Natürliche Testosteron-Optimierung durch evidenzbasierte Methoden, die wissenschaftlich belegt, nachhaltig wirksam und ohne Nebenwirkungen sind.

Dieser umfassende Ratgeber zeigt Ihnen:

  • Wie Testosteron im Körper funktioniert und reguliert wird
  • Welche natürlichen Methoden wissenschaftlich nachgewiesen Testosteron steigern
  • Konkrete Umsetzungsstrategien für Training, Ernährung, Schlaf und Lebensstil
  • Welche Supplements evidenzbasiert wirksam sind (und welche nicht)
  • Warum natürliche Optimierung langfristig besser ist als SARMs

Wichtiger Kontext: Dieser Artikel richtet sich an gesunde Männer mit normalem bis leicht suboptimalem Testosteronspiegel. Bei klinischem Hypogonadismus (Testosteron dauerhaft < 300 ng/dl) ist ärztliche Beratung notwendig.

Testosteron verstehen: Grundlagen der körpereigenen Hormonproduktion

Was ist Testosteron und warum ist es wichtig?

Testosteron ist das wichtigste männliche Sexualhormon (Androgen) und hat weitreichende Funktionen:

Anabole Effekte (aufbauend):

  • Muskelproteinbiosynthese (Muskelaufbau)
  • Knochendichte-Erhaltung
  • Reduktion von Körperfett

Androgene Effekte (männliche Merkmale):

  • Libido und sexuelle Funktion
  • Spermienproduktion
  • Bartwuchs und Körperbehaarung
  • Tiefere Stimme

Weitere wichtige Funktionen:

  • Energieproduktion und Stoffwechsel
  • Stimmung und kognitive Funktion
  • Kardiovaskuläre Gesundheit
  • Motivation und Antrieb

Normale Testosteronwerte verstehen

Referenzbereiche (Gesamttestosteron):

  • Normal: 300-1.000 ng/dl (10-35 nmol/l)
  • Optimal für junge Männer: 600-900 ng/dl
  • Suboptimal: 300-500 ng/dl (funktioniert, aber Verbesserungspotenzial)
  • Klinischer Hypogonadismus: < 300 ng/dl (medizinische Behandlung erwägen)

Wichtig zu wissen:

  • Testosteron schwankt im Tagesverlauf (morgens 20-30% höher)
  • Alter beeinflusst Werte (natürlicher Rückgang von 1-2% pro Jahr ab 30)
  • Freies Testosteron (bioaktiv) ist wichtiger als Gesamttestosteron
  • Symptome sind wichtiger als absolute Zahlen

Wie wird Testosteron produziert?

Die Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse (HPTA):

  1. Hypothalamus setzt GnRH (Gonadotropin-Releasing-Hormon) frei
  2. Hypophyse produziert LH (Luteinisierendes Hormon) und FSH
  3. Hoden (Leydig-Zellen) produzieren Testosteron als Antwort auf LH
  4. Negative Rückkopplung: Ausreichend Testosteron signalisiert Hypothalamus/Hypophyse, die Produktion zu drosseln

Warum SARMs dieses System stören:

  • Externe androgene Aktivität simuliert “ausreichend Hormone”
  • HPTA drosselt natürliche Produktion (Suppression)
  • Nach Absetzen: Zeitaufwendige Erholung notwendig
  • Risiko dauerhafter Schäden bei wiederholter Störung

Mehr zu den Risiken von SARMs erfahren Sie in unserem Artikel über SARMs Nebenwirkungen und Gesundheitsrisiken.

Warum natürliche Optimierung überlegen ist:

  • Unterstützt die körpereigene Produktion
  • Keine Störung der HPTA-Achse
  • Nachhaltig und ohne Entzugseffekte
  • Verbessert Gesundheit ganzheitlich

Faktor 1: Krafttraining – Der potenteste natürliche Testosteron-Booster

Wissenschaftliche Evidenz: Training und Testosteron

Krafttraining ist die wirksamste einzelne Maßnahme zur natürlichen Testosteron-Steigerung.

Studienergebnisse:

Akute Effekte (direkt nach Training):

  • Testosteronanstieg um 15-40% nach intensivem Krafttraining
  • Effekt hält 1-2 Stunden an
  • Größte Steigerungen bei Grundübungen mit hoher Muskelmasse-Beteiligung

Chronische Anpassungen (langfristig):

  • Trainierte Männer haben 10-20% höhere Baseline-Testosteronwerte als Untrainierte
  • Verbesserte Androgenrezeptor-Dichte (bessere Testosteronnutzung)
  • Günstigeres Testosteron/Cortisol-Verhältnis

Studie (Kraemer et al., 1999):

  • Krafttraining 3x/Woche über 10 Wochen
  • Ruhe-Testosteron stieg um durchschnittlich 15%
  • Freies Testosteron stieg um 23%
  • Signifikante Verbesserung der Kraft und Muskelmasse

Das optimale Training für Testosteron-Optimierung

Trainingstyp: Schweres Krafttraining

Grundprinzipien:

  • Große Muskelgruppen trainieren: Beine, Rücken, Brust (mehr Muskelmasse = mehr hormonelle Antwort)
  • Schwere Gewichte: 70-85% des 1RM (1 Repetition Maximum)
  • Moderate Wiederholungen: 6-12 Wiederholungen pro Satz
  • Ausreichend Volumen: 3-5 Sätze pro Übung
  • Kurze Pausen: 60-90 Sekunden zwischen Sätzen (erhöht metabolischen Stress)

Die besten Übungen für Testosteron-Steigerung:

  1. Kniebeugen (Squats)

    • Aktiviert die meiste Muskelmasse
    • Stärkste akute Testosteronantwort
    • Essentiell für Beinmuskulatur
  2. Kreuzheben (Deadlifts)

    • Ganzkörperübung
    • Sehr hohe neuromuskuläre Anforderung
    • Starke hormonelle Reaktion
  3. Bankdrücken (Bench Press)

    • Oberkörper-Grundübung
    • Große Muskelmasse (Brust, Schultern, Trizeps)
    • Klassische Kraftübung
  4. Schulterdrücken (Overhead Press)

    • Funktionelle Ganzkörperstabilität
    • Schulter- und Rumpfmuskulatur
  5. Klimmzüge / Rudern

    • Rückenmuskulatur (zweitgrößte Muskelgruppe)
    • Essentiell für ausgewogenes Training

Beispiel-Trainingsplan (3x pro Woche):

Tag A (Unterkörper-Fokus):

  • Kniebeugen: 4 x 6-8 Wdh.
  • Rumänisches Kreuzheben: 3 x 8-10 Wdh.
  • Beinpresse: 3 x 10-12 Wdh.
  • Wadenheben: 3 x 12-15 Wdh.
  • Planks: 3 x 60 Sekunden

Tag B (Oberkörper Druck):

  • Bankdrücken: 4 x 6-8 Wdh.
  • Schulterdrücken: 3 x 8-10 Wdh.
  • Schrägbankdrücken: 3 x 8-10 Wdh.
  • Dips: 3 x 8-12 Wdh.
  • Trizeps: 3 x 10-12 Wdh.

Tag C (Oberkörper Zug):

  • Kreuzheben: 4 x 5-6 Wdh.
  • Klimmzüge: 4 x max Wdh.
  • Rudern (Langhantel): 3 x 8-10 Wdh.
  • Latzug: 3 x 10-12 Wdh.
  • Bizeps: 3 x 10-12 Wdh.

Wichtige Hinweise:

  • Progressive Überlastung: Stetige Steigerung von Gewicht oder Wiederholungen
  • Technik vor Gewicht: Saubere Ausführung verhindert Verletzungen
  • Ausreichend Erholung: 48-72 Stunden zwischen denselben Muskelgruppen

Was man vermeiden sollte

Zu viel Cardio:

  • Übermäßiges Ausdauertraining (Laufen, Radfahren) kann Testosteron senken
  • Chronisches Cardio erhöht Cortisol (Stresshormon, antagonisiert Testosteron)
  • Moderate Mengen (2-3x 20-30 Min/Woche) sind okay
  • Fazit: Krafttraining priorisieren, Cardio ergänzend

Übertraining:

  • Zu viel Training ohne ausreichende Erholung
  • Symptome: Chronische Müdigkeit, Leistungsrückgang, erhöhte Infektanfälligkeit
  • Führt zu erhöhtem Cortisol und gesenktem Testosteron
  • Lösung: 3-5 Krafteinheiten/Woche, mindestens 1-2 Ruhetage

Zu niedrige Intensität:

  • Leichtes Training mit 20+ Wiederholungen stimuliert Testosteron weniger
  • “Pump”-Training hat andere Vorteile, aber weniger hormonelle Wirkung
  • Optimum: Schwere Gewichte (70-85% 1RM) für maximale Testosteronantwort

Faktor 2: Ernährung – Die hormonelle Basis optimieren

Kalorienzufuhr: Nicht zu wenig, nicht zu viel

Kaloriendefizit und Testosteron:

Chronisches Kaloriendefizit senkt Testosteron signifikant:

  • Defizit von 40% = Testosteronreduktion um 20-30%
  • Langfristige Diäten (Bodybuilding-Wettkampfvorbereitung): bis zu 50% niedrigerer Testosteronspiegel
  • Mechanismus: Energiemangel signalisiert “Krise”, Reproduktionshormone werden gedrosselt

Kalorienüberschuss und Fettaufbau:

  • Moderater Überschuss (+300-500 kcal) ist vorteilhaft für Testosteron und Muskelaufbau
  • Starker Überschuss führt zu Übergewicht, was Testosteron senkt
  • Optimum: Leichter Überschuss bei Muskelaufbau, Erhaltung bei normaler Aktivität

Empfehlung:

  • Bei Normalgewicht: Kalorienerhaltung oder leichter Überschuss (+200-400 kcal)
  • Bei Übergewicht: Moderates Defizit (-300-500 kcal) zur Gewichtsreduktion (siehe unten)
  • Crash-Diäten vermeiden

Makronährstoffe: Das richtige Verhältnis

Protein: Essentiell für Muskelaufbau

Empfohlene Zufuhr:

  • 1,6-2,2 g pro kg Körpergewicht täglich
  • Für 80 kg Mann: 130-175 g Protein täglich
  • Gleichmäßig über 4-5 Mahlzeiten verteilen

Warum wichtig:

  • Muskelproteinbiosynthese (Muskelaufbau)
  • Sättigung (hilft bei Gewichtskontrolle)
  • Erhalt von Muskelmasse im Kaloriendefizit

Beste Proteinquellen:

  • Fleisch (Rind, Huhn, Pute)
  • Fisch (Lachs, Thunfisch, Makrele)
  • Eier (hochwertigstes Protein)
  • Milchprodukte (Quark, griechischer Joghurt, Käse)
  • Hülsenfrüchte (Linsen, Kichererbsen, Bohnen)

Fette: Entscheidend für Hormonproduktion

Testosteron wird aus Cholesterin synthetisiert – ausreichend Fett ist essentiell.

Empfohlene Zufuhr:

  • 0,8-1,2 g pro kg Körpergewicht täglich
  • Für 80 kg Mann: 65-95 g Fett täglich
  • Mindestens 25-30% der Gesamtkalorien aus Fett

Wissenschaftliche Evidenz:

  • Studie (Volek et al., 1997): Fettreduktion von 40% auf 25% der Kalorien senkte Testosteron um 12%
  • Studie (Hamalainen et al., 1984): Höhere Fettzufuhr korrelierte mit höherem Testosteron

Wichtig: Fettqualität zählt

Gesättigte Fette (20-30% der Fettzufuhr):

  • Positiv für Testosteron-Produktion
  • Quellen: Eier, Fleisch, Butter, Kokosöl
  • Nicht übermäßig (kardiovaskuläres Risiko), aber nicht meiden

Einfach ungesättigte Fette (50-60%):

  • Olivenöl, Avocados, Nüsse
  • Unterstützen Herz-Kreislauf-Gesundheit
  • Neutral bis positiv für Testosteron

Mehrfach ungesättigte Fette (20-30%):

  • Omega-3 (Fisch, Leinsamen, Walnüsse): entzündungshemmend, positiv
  • Omega-6 in Maßen: Zu viel kann Entzündungen fördern

Transfette vermeiden:

  • Industriell verarbeitete Lebensmittel
  • Negativ für Gesundheit und Hormone

Kohlenhydrate: Energie für intensives Training

Empfohlene Zufuhr:

  • Rest der Kalorien nach Protein und Fett
  • Typischerweise 3-5 g pro kg Körpergewicht
  • Für 80 kg Mann: 240-400 g täglich (je nach Aktivitätslevel)

Warum wichtig:

  • Energie für intensives Krafttraining
  • Glykogenaufladung der Muskulatur
  • Niedrige Kohlenhydratzufuhr + intensives Training = erhöhtes Cortisol

Beste Kohlenhydratquellen:

  • Vollkornprodukte (Haferflocken, Vollkornbrot, brauner Reis)
  • Kartoffeln, Süßkartoffeln
  • Quinoa, Buchweizen
  • Obst (Bananen, Äpfel, Beeren)
  • Gemüse (unbegrenzt)

Timing:

  • Kohlenhydrate rund um das Training (vor/nach) für optimale Leistung und Regeneration

Mikronährstoffe: Essenziell für Testosteron-Produktion

Zink: Das Testosteron-Mineral

Wissenschaftliche Evidenz:

  • Zink ist Ko-Faktor für über 300 Enzyme, inkl. Testosteronsynthese
  • Zinkmangel senkt Testosteron signifikant
  • Supplementierung bei Mangel steigert Testosteron um 15-20%

Studie (Prasad et al., 1996):

  • Zinkrestriktion bei jungen Männern: Testosteron fiel um 75% innerhalb von 5 Monaten
  • Zinksupplementierung bei älteren Männern mit Mangel: Testosteron verdoppelte sich

Empfohlene Zufuhr:

  • 11-15 mg Zink täglich (RDA: 11 mg)
  • Bei intensivem Training: 15-25 mg

Beste Zinkquellen:

  • Austern (extrem hoch: 74 mg pro 100g)
  • Rindfleisch (5-7 mg pro 100g)
  • Kürbiskerne (7-10 mg pro 100g)
  • Cashewnüsse, Linsen, Kichererbsen

Supplementierung: Bei nachgewiesenem Mangel 25-50 mg Zinkgluconat/Zinkcitrat täglich


Vitamin D: Das Sonnenhormon

Wissenschaftliche Evidenz:

  • Vitamin D funktioniert wie ein Hormon
  • Vitamin D-Rezeptoren in Hoden und Hypophyse
  • Mangel (< 20 ng/ml) korreliert mit niedrigem Testosteron

Studie (Pilz et al., 2011):

  • Vitamin D-Supplementierung (3.332 IE täglich) über 1 Jahr
  • Testosteronanstieg von 10,7 auf 13,4 nmol/l (+25%)
  • Placebo-Gruppe: Keine Veränderung

Empfohlene Zufuhr:

  • Blutwert-Ziel: 40-60 ng/ml (100-150 nmol/l)
  • Supplementierung: 2.000-4.000 IE täglich (bei Mangel mehr)
  • Im Sommer: Sonnenexposition 15-30 Min täglich (Arme, Beine)

Beste Quellen:

  • Sonnenexposition (wichtigste natürliche Quelle)
  • Fetter Fisch (Lachs, Makrele, Hering)
  • Eigelb
  • Supplementierung (Vitamin D3 + K2)

Magnesium: Muskel- und Hormonmineral

Wissenschaftliche Evidenz:

  • Magnesium erhöht freies (bioaktives) Testosteron
  • Reduziert SHBG (Sexualhormon-bindendes Globulin), das Testosteron bindet

Studie (Cinar et al., 2011):

  • Magnesiumsupplementierung + Training: Testosteronanstieg um 24%
  • Nur Training: +10%
  • Nur Magnesium: +15%

Empfohlene Zufuhr:

  • 400-500 mg Magnesium täglich
  • Sportler: bis zu 600 mg

Beste Magnesiumquellen:

  • Kürbiskerne, Mandeln, Cashewnüsse
  • Spinat, Mangold
  • Schwarze Bohnen, Edamame
  • Dunkle Schokolade (70%+)
  • Supplementierung: Magnesiumcitrat oder -bisglycinat (bessere Bioverfügbarkeit)

Weitere wichtige Mikronährstoffe:

Vitamin K2:

  • Synergistisch mit Vitamin D
  • Unterstützt Testosteronproduktion in den Hoden
  • Quellen: Natto, fermentierte Lebensmittel, Eigelb, Käse

Bor:

  • Spurenelement, reduziert SHBG
  • Studie: 10 mg Bor täglich steigerte freies Testosteron um 28%
  • Quellen: Avocados, Nüsse, Trockenfrüchte

Faktor 3: Schlaf – Die unterschätzte Testosteron-Quelle

Wissenschaftliche Evidenz: Schlaf und Hormone

Testosteronproduktion erfolgt primär während des Schlafs, besonders im REM-Schlaf.

Studie (Leproult & Van Cauter, 2011):

  • Schlafre striktion auf 5 Stunden pro Nacht für 1 Woche
  • Testosteron sank um 10-15%
  • Effekt besonders stark bei jungen Männern

Studie (Penev, 2007):

  • Jede zusätzliche Stunde Schlaf korrelierte mit 15% höherem Testosteron
  • Optimal: 7-9 Stunden pro Nacht

Mechanismus:

  • Testosteronausschüttung erfolgt in Zyklen während der Nacht
  • Tiefschlaf und REM-Phasen sind entscheidend
  • Chronischer Schlafmangel erhöht Cortisol (Stresshormon), das Testosteron antagonisiert

Optimierung der Schlafqualität

Schlafdauer:

  • Ziel: 7-9 Stunden pro Nacht
  • Individuelle Varianz: Manche benötigen 8, andere 9 Stunden
  • Konsistenz ist wichtiger als gelegentliche lange Nächte

Schlafqualität verbessern:

Schlafhygiene:

  • Feste Schlafens- und Aufstehzeiten (auch am Wochenende)
  • Kühles Schlafzimmer (16-19°C optimal)
  • Komplette Dunkelheit (Blackout-Vorhänge, keine LEDs)
  • Ruhige Umgebung (Ohrstöpsel bei Bedarf)

Vor dem Schlafengehen vermeiden:

  • Bildschirmzeit 1-2 Stunden vorher (Blaulicht hemmt Melatonin)
  • Schwere Mahlzeiten 3 Stunden vorher
  • Koffein nach 14-15 Uhr
  • Intensives Training 3 Stunden vorher
  • Alkohol (stört REM-Schlaf und Testosteronproduktion)

Schlaffördernd:

  • Lesen (echtes Buch, kein Bildschirm)
  • Entspannungstechniken (Meditation, progressive Muskelrelaxation)
  • Magnesiumsupplementierung abends (300-400 mg)
  • Lavendel, Baldrian (leicht schlaffördernd)

Tracking:

  • Schlaf-Tracking-Apps oder Wearables
  • Subjektives Wohlbefinden am wichtigsten

Faktor 4: Körperfett reduzieren – Der übersehene Game-Changer

Übergewicht und Testosteron: Die Aromatase-Problematik

Wissenschaftlicher Zusammenhang:

Fettgewebe (besonders Bauchfett) produziert das Enzym Aromatase, das Testosteron in Östrogen umwandelt.

Je mehr Körperfett, desto:

  • Mehr Aromatase-Aktivität
  • Mehr Testosteron wird zu Östrogen konvertiert
  • Niedrigerer Testosteronspiegel
  • Höherer Östrogenspiegel (verstärkt Fetteinlagerung = Teufelskreis)

Studiendaten:

Studie (Dhindsa et al., 2010):

  • Übergewichtige Männer (BMI > 30) hatten durchschnittlich 30-40% niedrigeres Testosteron als normalgewichtige
  • Gewichtsreduktion von 10% Körpergewicht = Testosteronanstieg um 15-25%

Studie (Camacho et al., 2013):

  • Jedes zusätzliche kg Körperfett = ca. 2% niedrigeres Testosteron
  • Umkehrschluss: Fettabbau steigert Testosteron proportional

Wie viel sollte man abnehmen?

Ziel-Körperfettanteil für optimales Testosteron:

  • 10-15% Körperfett (Männer): Optimal für Testosteron und Gesundheit
  • 15-20%: Gut, moderates Verbesserungspotenzial
  • 20-25%: Suboptimal, deutliches Verbesserungspotenzial
  • > 25%: Signifikant niedriger Testosteronspiegel

Priorisierung:

  • Bei Körperfett > 20%: Fettabbau ist die wirksamste Einzelmaßnahme zur Testosteron-Steigerung
  • Potenzial: +100-300 ng/dl durch Fettreduktion von 25% auf 12%

Effektiver Fettabbau ohne Testosteron-Crash

Das Problem aggressiver Diäten:

  • Zu hohes Kaloriendefizit (> 700 kcal) senkt Testosteron massiv
  • Muskelverlust möglich
  • Stoffwechselabsenkung

Die Lösung: Moderates Defizit + Krafttraining

Strategien:

  • Moderates Kaloriendefizit: -300 bis -500 kcal täglich
  • Hohes Protein: 2,0-2,5 g/kg Körpergewicht (schützt Muskeln)
  • Krafttraining beibehalten: Signalisiert “Muskeln werden gebraucht”
  • Ausreichend Fett: Minimum 0,8 g/kg (für Hormonproduktion)
  • Geduld: 0,5-1% Körpergewicht pro Woche verlieren

Erwartung:

  • Bei 25% Körperfett → 15%: Dauer ca. 3-6 Monate
  • Testosteronanstieg progressiv während Gewichtsreduktion
  • Maximale Wirkung erreicht bei Ziel-Körperfettanteil

Faktor 5: Stress-Management – Cortisol kontrollieren

Cortisol vs. Testosteron: Der hormonelle Gegenspieler

Cortisol (Stresshormon) und Testosteron stehen in einem antagonistischen Verhältnis:

  • Chronisch erhöhtes Cortisol unterdrückt Testosteronproduktion
  • Mechanismus: Cortisol hemmt GnRH-Ausschüttung im Hypothalamus
  • Zusätzlich: Cortisol ist katabol (muskelabbauend), während Testosteron anabol ist

Studiendaten:

Studie (Cumming et al., 1983):

  • Chronischer psychologischer Stress: Testosteronreduktion um 15-20%
  • Nach Stressreduktion: Normalisierung innerhalb von Wochen

Praktische Auswirkungen:

  • Chronischer Arbeitsstress, Beziehungsprobleme, finanzielle Sorgen
  • Übertraining (physischer Stress)
  • Schlafmangel (erhöht Cortisol)

Stress-Reduktionsstrategien

1. Meditation und Achtsamkeit

Wissenschaftliche Evidenz:

  • Studie: 8 Wochen Meditationspraxis reduzierten Cortisol um 25%
  • Testosteron stieg parallel um durchschnittlich 12%

Praktische Umsetzung:

  • 10-20 Minuten täglich Meditation
  • Apps: Headspace, Calm, Insight Timer
  • Progressiver Einstieg: Mit 5 Minuten beginnen

2. Bewegung in der Natur

  • Waldspaziergänge senken Cortisol nachweislich
  • 20-30 Minuten täglich in der Natur
  • “Shinrin-yoku” (Waldbaden): Japanische Studien zeigen 12-15% Cortisolreduktion

3. Soziale Kontakte und Beziehungen

  • Qualitativ hochwertige soziale Interaktionen senken Stress
  • Einsamkeit erhöht Cortisol
  • Zeit mit Freunden, Familie, Partnerin investieren

4. Hobbys und Flow-Zustände

  • Aktivitäten, die völlig absorbieren (Flow)
  • Musik, Kunst, Handwerk, Sport
  • Reduzieren Grübeln und Stress

5. Zeitmanagement und Prioritäten

  • Überladener Kalender = chronischer Stress
  • Lernen “Nein” zu sagen
  • Zeitpuffer einplanen

6. Professionelle Hilfe bei Bedarf

  • Bei chronischem Stress oder Angst: Psychotherapie erwägen
  • Keine Schwäche, sondern intelligente Investition in Gesundheit

Faktor 6: Evidenzbasierte Supplements zur Testosteron-Optimierung

Was funktioniert wirklich? Die wissenschaftliche Evidenz

Im Supplement-Markt wird viel versprochen – hier die Substanzen mit tatsächlicher wissenschaftlicher Evidenz.


1. Vitamin D3 (+ K2)

Evidenz: ⭐⭐⭐⭐⭐ (Exzellent bei Mangel)

Wirkung: +25-30% Testosteron bei Mangel

Dosierung: 2.000-4.000 IE täglich (bei Mangel mehr, Blutwert-gesteuert)

Kosten: 10-20 Euro/Jahr

Empfehlung: Essentiell, fast jeder in Mitteleuropa hat Mangel im Winter


2. Zink (+ Magnesium)

Evidenz: ⭐⭐⭐⭐ (Sehr gut bei Mangel oder intensivem Training)

Wirkung: +15-20% Testosteron bei Mangel

Dosierung: 25-50 mg Zink, 400-500 mg Magnesium

Kosten: 15-25 Euro/Jahr

Empfehlung: Sinnvoll für Sportler, die viel schwitzen (Zinkverlust)


3. Ashwagandha (KSM-66)

Evidenz: ⭐⭐⭐⭐ (Gut, mehrere Studien)

Wirkung: +15% Testosteron, -25% Cortisol (Stressreduktion)

Dosierung: 600 mg KSM-66 Extrakt täglich

Kosten: 20-30 Euro/Monat

Studiendaten (Lopresti et al., 2019):

  • 8 Wochen Ashwagandha-Supplementierung
  • Testosteron stieg von 630 auf 726 ng/dl (+15%)
  • Cortisol sank um 27,9%
  • Signifikante Verbesserung von Stress und Schlafqualität

Empfehlung: Besonders sinnvoll bei chronischem Stress


4. D-Asparaginsäure (DAA)

Evidenz: ⭐⭐⭐ (Moderat, gemischte Ergebnisse)

Wirkung: +40% Testosteron (kurzfristig in 1 Studie), andere Studien keine Wirkung

Dosierung: 2-3 g täglich

Problem:

  • Wirkung hauptsächlich bei Männern mit niedrigem Ausgangswert
  • Bei normalem Testosteron wenig bis keine Wirkung
  • Langzeitwirkung unklar

Empfehlung: Experimentell, nicht erste Wahl


5. Kreatin-Monohydrat

Evidenz: ⭐⭐⭐⭐⭐ (Exzellent für Trainingsleistung)

Wirkung: Keine direkte Testosteron-Steigerung, aber:

  • +5-15% Kraftsteigerung = besseres Training = indirekt mehr Testosteron
  • Erhöht DHT (Dihydrotestosteron) leicht
  • Verbessert Muskelaufbau

Dosierung: 3-5 g täglich

Kosten: 10-15 Euro/Jahr (extrem günstig)

Empfehlung: Absolut essentiell für jeden Kraftsportler


6. Tongkat Ali (Eurycoma longifolia)

Evidenz: ⭐⭐⭐ (Moderat, limitierte Studien)

Wirkung: +20-37% freies Testosteron in Studien

Dosierung: 200-400 mg Extrakt (standardisiert auf Eurycomanone)

Kosten: 30-40 Euro/Monat

Studiendaten (Henkel et al., 2014):

  • 12 Wochen Tongkat Ali (300 mg täglich)
  • Testosteron stieg um 37%
  • Verbesserung von Libido und Energie

Empfehlung: Vielversprechend, aber teurer; als Ergänzung erwägen


7. Bockshornklee (Fenugreek)

Evidenz: ⭐⭐⭐ (Moderat)

Wirkung: Erhöht freies Testosteron durch Hemmung von 5-Alpha-Reduktase

Dosierung: 500-600 mg Extrakt

Studien zeigen gemischte Ergebnisse: Manche +20% freies Testosteron, andere keine Wirkung

Empfehlung: Kann versucht werden, keine Garantie


Was NICHT funktioniert (trotz Marketing)

Tribulus Terrestris: Keine Testosteron-Steigerung in Humanstudien

“Testosteron-Booster”-Stacks: Überteuert, meist ineffektive Ingredient-Mischungen

Arginin/Citrullin: Gut für Pump, KEINE Testosteron-Wirkung

Maca: Kein Einfluss auf Testosteron (verbessert ggf. Libido über anderen Mechanismus)

“Natürliche Anabolika”: Marketing, keine echte Wirkung

Die kosteneffektive Supplement-Strategie

Basis-Stack (für 95% der Männer sinnvoll):

  1. Vitamin D3 + K2: 2.000-4.000 IE täglich (15 Euro/Jahr)
  2. Zink + Magnesium: 25 mg / 400 mg täglich (20 Euro/Jahr)
  3. Kreatin-Monohydrat: 3-5 g täglich (10 Euro/Jahr)
  4. Omega-3 (Fischöl): 2-3 g EPA+DHA täglich (30 Euro/Jahr)

Gesamtkosten: 75 Euro/Jahr – extrem kosteneffektiv

Erweitert (bei Bedarf): 5. Ashwagandha KSM-66: 600 mg täglich (bei chronischem Stress) 6. Tongkat Ali: 200-300 mg täglich (bei niedrigem Testosteron)

Gesamtkosten erweitert: 400-500 Euro/Jahr

Im Vergleich:

  • SARMs-Zyklus: 300-500 Euro + PCT + Blutuntersuchungen = 600-800 Euro für temporäre Ergebnisse + Nebenwirkungen
  • Natürliche Optimierung: 75-500 Euro/Jahr für nachhaltige Verbesserungen ohne Risiken

Faktor 7: Lebensstil-Faktoren

Alkohol: Der Testosteron-Killer

Wissenschaftliche Evidenz:

Alkohol hat mehrfache negative Effekte auf Testosteron:

  1. Hemmt Testosteronsynthese in den Hoden
  2. Erhöht Aromatase (Konversion zu Östrogen)
  3. Beeinträchtigt Schlafqualität (indirekt)
  4. Leberschäden bei chronischem Konsum (Leber verstoffwechselt Hormone)

Studiendaten:

  • Akuter Alkoholkonsum (0,5 g/kg = 3-4 Bier): -25% Testosteron für 12-16 Stunden
  • Chronischer Alkoholkonsum: -40% Testosteron langfristig

Empfehlung:

  • Moderater Konsum: Maximum 1-2 Drinks pro Woche (hat minimale Auswirkung)
  • Vermeiden: Regelmäßiges Trinken (mehrmals pro Woche) oder Rauschtrinken
  • Optimal: Alkoholverzicht für maximale Testosteron-Optimierung

Rauchen und Drogen

Rauchen:

  • Reduziert Sauerstofftransport = schlechtere Trainingsleistung
  • Erhöht oxidativen Stress
  • Langfristig negativ für Testosteron und allgemeine Gesundheit

Cannabis:

  • Studien zeigen gemischte Ergebnisse
  • Chronischer Konsum kann Testosteron leicht senken (10-15%)
  • Beeinträchtigt Motivation und Training (indirekter Effekt)

Harte Drogen:

  • Extrem negativ für Hormonsystem
  • Opioids: Massive Testosteronunterdrückung (bis zu 50-80%)

Empfehlung: Verzicht für optimale Hormongesundheit


Hitze vermeiden (Hoden-Temperatur)

Wissenschaftlicher Hintergrund:

  • Hoden befinden sich außerhalb des Körpers, weil Spermienproduktion und Testosteronsynthese 2-3°C niedriger als Körpertemperatur sein müssen
  • Übermäßige Hitze schädigt Leydig-Zellen (Testosteronproduktion)

Was vermeiden:

  • Lange heiße Bäder (länger als 20 Min bei > 40°C)
  • Sauna täglich (1-2x pro Woche ist okay)
  • Laptop auf dem Schoß
  • Sehr enge Unterwäsche (Boxershorts bevorzugen)
  • Beheizte Autositze dauerhaft

Studiendaten:

  • Regelmäßige Sauna (> 5x pro Woche): Temporäre Spermienreduktion und leicht niedrigeres Testosteron

Empfehlung: Moderate Hitzeexposition ist okay, Extreme vermeiden


Umweltgifte und Endokrine Disruptoren

Problematische Substanzen:

BPA (Bisphenol A):

  • In Plastikflaschen, Konservendosen
  • Östrogen-mimetisch (imitiert Östrogen)
  • Studien zeigen Testosteronreduktion bei hoher Exposition

Phthalate:

  • Weichmacher in Plastik, Kosmetika
  • Stören Hormonproduktion

Pestizide:

  • Landwirtschaftliche Chemikalien
  • Endokrine Disruptoren

Schwermetalle:

  • Blei, Quecksilber, Cadmium
  • Schädigen Hoden und Hormonproduktion

Praktische Schutzmaßnahmen:

  • Glasflaschen statt Plastik für Wasser
  • BPA-freie Behälter für Lebensmittel
  • Bio-Lebensmittel (weniger Pestizide)
  • Naturkosmetik ohne Phthalate
  • Nicht in Plastik erhitzen (BPA löst sich bei Hitze)

Vergleich: Natürliche Optimierung vs. SARMs

Kurzfristiger Effekt (12 Wochen)

ParameterNatürliche OptimierungSARMs (z.B. Ostarine 20mg)
Testosteron-Steigerung+100-300 ng/dl (+20-50%)Externe Androgene, aber körpereigenes Testosteron sinkt um 30-50%
Muskelaufbau+1-3 kg (echte Muskelmasse)+2-4 kg (davon 50-70% Wasser/Glykogen)
NebenwirkungenKeineTestosteronsuppression, mögliche Lebertoxizität, Lipidveränderungen
Kosten50-150 Euro (Supplements + Gym)300-500 Euro (SARMs + PCT + Blutuntersuchungen)
Rechtliches RisikoKeinesIllegal, Doping
GesundheitsrisikoKeines (nur Verbesserungen)Erheblich

Langfristiger Effekt (1-2 Jahre)

ParameterNatürliche OptimierungWiederholte SARMs-Zyklen
TestosteronNachhaltig erhöht (+20-50% stabil)Zwischen Zyklen niedrig, Risiko dauerhafter Schäden
Muskelaufbau+7-15 kg dauerhafte Muskelmasse+0-3 kg nach Auf- und Ab-Zyklen (Netto)
GesundheitVerbessert (Herz-Kreislauf, Stoffwechsel, Mental)Verschlechtert (Hormone, Leber, möglicherweise Herz)
NachhaltigkeitErgebnisse bleiben bei KonsistenzVerlust nach Absetzen, Zyklus-Abhängigkeit
LebensqualitätDeutlich verbessertPost-Cycle-Depression, hormonelle Probleme häufig

Die Rechnung: Was ist effektiver?

Szenario: 2 Jahre Vergleich

Person A (Natürliche Optimierung):

  • Optimiert Training, Ernährung, Schlaf, Supplements
  • Testosteron steigt von 400 auf 650 ng/dl (+62%)
  • Baut 10 kg Muskelmasse auf (nachhaltig)
  • Fühlt sich insgesamt besser (Energie, Libido, Stimmung)
  • Kosten: ca. 500 Euro/Jahr = 1.000 Euro
  • Gesundheit: Verbessert

Person B (3x SARMs-Zyklen in 2 Jahren):

  • 3x Ostarine-Zyklen (12 Wochen + 8 Wochen Pause)
  • Während Zyklen: Muskeln auf, Testosteron supprimiert
  • Zwischen Zyklen: Muskeln ab, Post-Cycle-Depression
  • Nach 2 Jahren: 2 kg mehr Muskelmasse als vor erstem Zyklus
  • Testosteron: Möglicherweise niedriger als vor Zyklen (400 → 350 ng/dl)
  • Kosten: 3x 600 Euro = 1.800 Euro
  • Gesundheit: Verschlechtert, Angst vor Langzeitschäden

Ergebnis: Person A ist nach 2 Jahren in JEDER Hinsicht besser aufgestellt.

Aktionsplan: 90-Tage-Programm zur Testosteron-Optimierung

Phase 1: Fundament legen (Tage 1-30)

Woche 1-2: Bestandsaufnahme

  • Blutuntersuchung: Testosteron (gesamt + frei), LH, FSH, Östradiol, Vitamin D, Zink, Leberwerte, Lipidprofil
  • Körperfettmessung (Caliper oder DEXA)
  • Trainingsplan erstellen (siehe oben)
  • Ernährungsplan erstellen (Makros berechnen)

Woche 3-4: Basics implementieren

  • Training starten (3x/Woche Krafttraining)
  • Ernährung umsetzen (1,8-2,2g Protein/kg, ausreichend Fette)
  • Schlaf optimieren (7-9 Std, feste Zeiten)
  • Basis-Supplements starten (Vitamin D, Zink, Magnesium, Kreatin)

Ziel nach 30 Tagen:

  • Routine etabliert
  • Erste Verbesserungen spürbar (Energie, Schlaf)

Phase 2: Optimierung (Tage 31-60)

Fokus: Intensität steigern, Feintuning

  • Training: Progressive Überlastung (Gewichte erhöhen)
  • Ernährung: Körperfettreduktion falls nötig (moderates Defizit)
  • Stress-Management implementieren (Meditation 10 Min täglich)
  • Ashwagandha hinzufügen bei hohem Stress

Ziel nach 60 Tagen:

  • Sichtbare körperliche Veränderungen
  • Messbare Kraft steigerung
  • Subjektive Verbesserungen (Libido, Energie)

Phase 3: Maximierung (Tage 61-90)

Fokus: Fortgeschrittene Strategien

  • Training: Volumen und Frequenz optimieren
  • Körperfett weiter reduzieren (Ziel: 12-15%)
  • Alle Lebensstil-Faktoren optimiert (Alkohol minimiert, Schlafhygiene perfektioniert)
  • Optionale Supplements erwägen (Tongkat Ali)

Tag 90: Kontrolle

  • Blutuntersuchung wiederholen
  • Fortschritt messen (Kraft, Körperkomposition)
  • Subjektives Wohlbefinden bewerten

Erwartete Ergebnisse nach 90 Tagen:

  • Testosteron: +15-40% (abhängig von Ausgangswert)
  • Muskelmasse: +2-4 kg
  • Körperfett: -2-5% (falls Fokus darauf)
  • Kraft: +20-40% auf Hauptübungen
  • Subjektiv: Deutlich bessere Energie, Libido, Stimmung, Schlaf

Langfristige Strategie (6-12 Monate)

Nach 90 Tagen: Weitermachen!

  • Konsistenz ist der Schlüssel
  • Training und Ernährung sind Lebensstil, keine temporäre Maßnahme
  • Jährliche Blutkontrollen zur Überwachung

Erwartung nach 12 Monaten:

  • Testosteron: Stabil erhöht (+20-50% vom Ausgangswert)
  • Muskelmasse: +7-12 kg
  • Körperfett: Ziel erreicht (12-15%)
  • Lebensqualität: Deutlich verbessert in allen Bereichen

Der entscheidende Unterschied zu SARMs: Diese Ergebnisse sind nachhaltig und bleiben erhalten, solange Sie die Basics beibehalten. Kein Post-Cycle-Crash, keine zerstörten Hormone, keine Angst vor Langzeitschäden.

Häufige Fehler und wie man sie vermeidet

Fehler 1: Ungeduld – “Ich will schnelle Ergebnisse”

Problem:

  • Natürliche Optimierung braucht Zeit (Wochen bis Monate)
  • Ungeduld führt zu Versuchung, zu Substanzen zu greifen

Lösung:

  • Realistische Erwartungen setzen
  • Fortschritt tracken (Fotos, Kraft werte, subjektives Wohlbefinden)
  • Fokus auf den Prozess, nicht nur Ergebnis
  • Erinnerung: SARMs bieten schnelle ABER temporäre Ergebnisse + Risiken

Fehler 2: Training ohne Intensität

Problem:

  • “Gym-Zeit absitzen” ohne progressive Überlastung
  • Zu viel Cardio, zu wenig Krafttraining

Lösung:

  • Strukturierter Plan mit progressiver Steigerung
  • Logbuch führen (Gewichte, Wiederholungen aufschreiben)
  • Fokus auf schwere Grundübungen
  • Cardio ergänzend, nicht im Fokus

Fehler 3: Suboptimale Ernährung

Problem:

  • Zu wenig Kalorien (Diät) + intensives Training = Testosteroncrash
  • Zu wenig Fett (Hormonproduktion leidet)
  • Zu wenig Protein (Muskelaufbau limitiert)

Lösung:

  • Makros tracken (zumindest anfangs)
  • Minimum 0,8g Fett/kg Körpergewicht
  • 1,8-2,2g Protein/kg
  • Bei Übergewicht: Moderates, nicht aggressives Defizit

Fehler 4: Chronischer Schlafmangel

Problem:

  • “Ich komme mit 5-6 Stunden aus”
  • Binge-Watching, Social Media bis spät nachts

Lösung:

  • Schlaf als nicht-verhandelbare Priorität sehen
  • 7-9 Stunden anstreben
  • Schlafhygiene konsequent umsetzen
  • Bei chronischen Schlafproblemen: Arzt konsultieren

Fehler 5: Supplements überschätzen

Problem:

  • “Ich nehme 10 verschiedene Testosteron-Booster, dann muss es funktionieren”
  • Supplements ohne Training/Ernährung

Lösung:

  • 80% Ergebnisse kommen von Training, Ernährung, Schlaf
  • 20% von Supplements (und nur wenn Basics stimmen)
  • Fokus auf evidenzbasierte Supplements (Vitamin D, Zink, Magnesium, Kreatin)
  • Kein Supplement ersetzt harte Arbeit

Fehler 6: Zu viel Stress ignorieren

Problem:

  • Chronischer Arbeitsstress + intensives Training = Überbelastung
  • Cortisol bleibt erhöht, Testosteron sinkt

Lösung:

  • Stress-Management ist genauso wichtig wie Training
  • Meditation, Spaziergänge, Hobbys priorisieren
  • Bei Übertraining: Volumen reduzieren
  • Work-Life-Balance herstellen

Wann ist ärztliche Hilfe notwendig?

Klinischer Hypogonadismus: Wann ist TRT sinnvoll?

Natürliche Optimierung funktioniert gut bei suboptimalen Werten. Bei klinischem Hypogonadismus kann medizinische Behandlung notwendig sein.

Indikationen für ärztliche Abklärung:

  • Testosteron dauerhaft < 300 ng/dl trotz Optimierung
  • Schwere Symptome (keine Libido, erektile Dysfunktion, extreme Müdigkeit, Depression)
  • Verdacht auf Hypophysen- oder Hodenerkrankung

Testosteronersatztherapie (TRT):

  • Ärztlich verschrieben und überwacht
  • Regelmäßige Blutkontrollen
  • Deutlich sicherer als Selbstmedikation mit SARMs
  • Langfristige Verpflichtung (oft lebenslang)

Unterschied zu SARMs:

  • TRT ist medizinisch indiziert bei Krankheit
  • Ärztliche Überwachung und Qualitätskontrolle
  • Ziel: Normale physiologische Werte, nicht Supraphysiologie
  • SARMs: Selbstmedikation ohne Indikation, unkontrolliert, illegal

Wichtig: Versuchen Sie ERST alle natürlichen Methoden konsequent über 6-12 Monate, BEVOR Sie TRT in Erwägung ziehen (außer bei sehr niedrigen Werten < 200 ng/dl).

Fazit: Der überlegene Weg zur Hormon-Optimierung

Nach umfassender Betrachtung aller evidenzbasierten Methoden zur Testosteron-Optimierung lässt sich festhalten:

Natürliche Optimierung bietet:

Nachhaltige Ergebnisse: Testosteron bleibt erhöht, solange Lebensstil beibehalten wird

Keine Nebenwirkungen: Im Gegenteil – Verbesserung der Gesamtgesundheit

Kosteneffektiv: 75-500 Euro/Jahr für Supplements, deutlich günstiger als SARMs-Zyklen

Legal und sicher: Keine rechtlichen Probleme, keine gesundheitlichen Ängste

Ganzheitliche Verbesserungen: Nicht nur Testosteron, sondern Energie, Schlaf, Stimmung, Herz-Kreislauf-Gesundheit

Dauerhafte Muskelzuwächse: 7-15 kg in 1-2 Jahren, die erhalten bleiben

Keine hormonellen Probleme: Körpereigene Produktion wird unterstützt, nicht unterdrückt

Vorbildfunktion: Sie können anderen zeigen, was natürlich möglich ist


SARMs bieten:

Temporäre Ergebnisse: 50-80% Verlust nach Absetzen

Hormonsuppression: 30-80% Testosteronunterdrückung, Post-Cycle-Crash

Gesundheitsrisiken: Leber, Herz-Kreislauf, unbekannte Langzeitfolgen

Hohe Kosten: 600-800 Euro pro Zyklus inkl. PCT und Blutuntersuchungen

Rechtliche Probleme: Illegal, Dopingsperre für Sportler

Reue: 60%+ bereuen die Entscheidung retrospektiv


Die klare Empfehlung:

Investieren Sie 6-12 Monate in konsequente natürliche Optimierung:

  • Krafttraining 3-5x/Woche (schwere Grundübungen)
  • Optimierte Ernährung (1,8-2,2g Protein/kg, ausreichend Fett)
  • 7-9 Stunden Schlaf pro Nacht
  • Körperfett auf 12-15% reduzieren (falls nötig)
  • Stress-Management (Meditation, Natur, Hobbys)
  • Evidenzbasierte Supplements (Vitamin D, Zink, Magnesium, Kreatin)

Das Ergebnis nach 12 Monaten:

  • Testosteron um 20-50% gesteigert
  • 7-15 kg Muskelmasse aufgebaut
  • Deutlich bessere Lebensqualität in allen Bereichen
  • Nachhaltig, gesund, ohne Reue

Die Wahrheit ist: Die meisten Männer, die zu SARMs greifen, haben nie konsequent die natürlichen Methoden über ausreichend lange Zeit umgesetzt. Wer das tut, erkennt schnell: Abkürzungen sind unnötig.

Sie haben die Wahl: Der geduldige, nachhaltige Weg ohne Risiken – oder die gefährliche Abkürzung mit temporären Ergebnissen und dauerhaften Schäden.

Wählen Sie weise.


Medizinischer Disclaimer: Dieser Artikel dient ausschließlich der wissenschaftlichen Aufklärung und Information. Er stellt keine medizinische Beratung dar und ersetzt nicht die Konsultation eines Arztes. Bei klinischem Hypogonadismus (Testosteron dauerhaft < 300 ng/dl) oder schweren Symptomen konsultieren Sie bitte einen Endokrinologen. Supplementempfehlungen sollten mit einem Arzt besprochen werden, besonders bei Vorerkrankungen oder Medikamenteneinnahme. Die genannten Wertebereiche sind Durchschnittswerte; individuelle Werte können variieren.

Quellen und wissenschaftliche Literatur

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  2. Volek, J. S., et al. (1997). “Testosterone and cortisol in relationship to dietary nutrients and resistance exercise.” Journal of Applied Physiology, 82(1), 49-54.

  3. Pilz, S., et al. (2011). “Effect of vitamin D supplementation on testosterone levels in men.” Hormone and Metabolic Research, 43(3), 223-225.

  4. Leproult, R., & Van Cauter, E. (2011). “Effect of 1 week of sleep restriction on testosterone levels in young healthy men.” JAMA, 305(21), 2173-2174.

  5. Prasad, A. S., et al. (1996). “Zinc status and serum testosterone levels of healthy adults.” Nutrition, 12(5), 344-348.

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  9. Henkel, R. R., et al. (2014). “Tongkat Ali as a potential herbal supplement for physically active male and female seniors.” Phytotherapy Research, 28(4), 544-550.

  10. Cumming, D. C., et al. (1983). “Acute suppression of circulating testosterone levels by cortisol in men.” The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, 57(3), 671-673.

  11. Camacho, E. M., et al. (2013). “Age-associated changes in hypothalamic-pituitary-testicular function in middle-aged and older men are modified by weight change and lifestyle factors.” European Journal of Endocrinology, 168(3), 445-455.

  12. Penev, P. D. (2007). “Association between sleep and morning testosterone levels in older men.” Sleep, 30(4), 427-432.

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